· 

Zweite Etappe: Steinberghaff -> Waabs

Die Nacht über hatte es ordentlich geregnet, so dass vor meinem Zelt drei cm tief das Wasser stand. Im Zelt aber ist alles trocken geblieben. Insofern hat sich der extra Tag zum Zelt Kalfatern gelohnt: die Nähte sind jetzt absolut dicht. Morgens war es dann glücklicherweise eine Weile trocken geblieben, so dass ich das Zelt halbwegs trocken verpacken konnte. 

Während meines extra Tages in Steinberghaff lernte ich noch eine nette junge Familie kennen, die mit 7 Monate altem Baby samt Kinderanhänger und Zelt den gesamten Ostsee Radweg meistern wollten, inklusive Fehmarn und Rügen bis nach Usedom. Alle Achtung!

Ich brach also heute gegen halb 11 auf und hatte Glück und Pech zugleich mit dem Wetter: die angekündigten Regenschauer hielten sich stark in Grenzen und hielten auch nur kurz an. Allerdings ging (bzw. geht immer noch) ein starker Wind mit Böen bis Stärke 8. Zu allem Überfluss meistens von vorn. Jeder Radfahrer kennt dieses frustrierende Gefühl, sich abzustrampeln aber nur im Gletschertempo voranzukommen. 

Trotzdem war es eine schöne Etappe, ich sage nur Landschaft, a whole lotta Landschaft. Wer den "Landarzt" guckt, weiß was ich meine: die Serie wird nämlich genau hier gedreht. Bekannteste Ortschaft ist Kappeln an der Schlei-Mündung. Ansonsten viele kleine Dörfer mit klangvollen norddeutschen Namen, wie Wackerballig, Stutebüll oder Nieby, in denen es vornehmlich nach Silage "duftet". Und dazwischen eben besagte Landschaft mit viel Feldern - durch das wechselhafte Wetter auch durchweg mit sehr interessantem Licht. 

Getrübt wurde die Freude über die schöne Landschaft durch eine Reifenpanne nach erst 14 Kilometern. Das hat mich dann mit allem drum und dran eine Stunde gekostet. Schwalbe Kevlar Decken können eben doch nicht alles abhalten. Dafür hatte ich aber geniale Flicken mit, bei denen man nur aufrauhen muss, dann kann man den Flicken einfach draufkleben. Für den Notfall hätte ich aber auch noch einen Ersatzschlauch dabei gehabt. 

So bin ich denn nach etwa 66 km am Zielort angekommen, einem Campingplatz direkt an der Küste in der Ortschaft Kleinwaabs (siehe letztes Bild in der Galerie). Der Ausblick aus dem Zelt ist wirklich nett. Allerdings ist es immer noch sehr windig, so dass der Zeltaufbau ein wenig schwieriger war als normal. Laut Wetterbericht sollen die Sturmböen aber weniger werden heute Nacht. Ich will es mal hoffen, wobei das schon etwas gemütliches hat. Für eine gewisse Zeit. 




Tourdaten
Strecke: Steinberghaff nach Waabs
Distanz: 66 km
Dauer: 6 Stunden (inkl. Reifenpanne und Pausen)
Fahrzeit: 3:41
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18 km/h

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Niklas (Donnerstag, 09 Juli 2015 04:34)

    Hach, schöne Bilder aus der Heimat. Ist da HDR mit drin? Die sehen so ausbalanciert aus? Oder ist das einfach Können ;)
    gnihihi, "Wackerballig"!

  • #2

    Stefan (Donnerstag, 09 Juli 2015 08:21)

    Nein, kein HDR. Aber den Himmel mittels Filter kontrastreicher gezogen. Benutze dazu Snapseed, das müsste es auch für Android geben.

  • #3

    Niklas (Donnerstag, 09 Juli 2015 21:12)

    Mach das bei bedarf immer mit Lightroom, Thinkpad mit rumtragen ist ja gutes Training :)